Weitere Streiks im Handel Bayern

Handelsbeschäftigte kämpfen unermüdlich für mehr Geld

07.12.2023

München u.a., 08.12.2023. Die Arbeitskampfmaßnahmen im bayerischen Handel für existenzsichernde Einkommen werden am 2. Adventswochenende weiter verstärkt, nachdem keine neuen Verhandlungstermine im Einzelhandel sowie auch im Groß- und Außenhandel vereinbart werden konnten. Dazu werden die Beschäftigten in ausgewählten Betrieben zum Streik aufgerufen.

Dazu gehören die Beschäftigten aus den Edeka Zentrallägern in Gochsheim, Marktredwitz, Landsberg, Sachsen bei Ansbach und Schwabach, dem Kaufland Lager in Donnersdorf, den Zentrallägern von Lidl in Anzing und Graben, dem Zentrallager von Rewe in Buttenheim und Eitting sowie dem Zentrallager von Stahlgruber in Sulzbach-Rosenberg. Aufgerufen sind auch die Beschäftigten vom Bauhaus in Ingolstadt, Douglas in Würzburg, dem E-Center in Eichstätt, Gaimersheim und Ingolstadt, Edeka Filialen in Dillingen, ausgewählte Filialen in München und dem Umland sowie Vohburg und Wemding, eurotrade am Flughafen München, h&m Filialen in Ansbach, Augsburg, Bamberg, Donauwörth, Erlangen, Fürth, München, Nürnberg, Rosenheim, Schwabach, Schweinfurt und Würzburg, Hoffmann Supply Chain in Odelzhausen, Hugendubel in München und Würzburg, Ikea in Brunnthal, Eching, Fürth, Gersthofen und Würzburg, Kaufland Filialen in Bad Kissingen, Dingolfing, Erding, Freising, Geretsried, Ingolstadt, Lichtenfels, Moosburg, München, Nürnberg und Rosenheim, Marktkauf in Nürnberg, Media Markt in Rosenheim, METRO in München und Neu-Ulm, Massimo Dutti in München, Netto Filialen in Beilngries und Rosenheim, NK Südfilialen in München, Oberpollinger in München, ausgewählte Rewe und Penny Filialen in Mittelfranken und München, Saturn in Augsburg und Friedberg, Selgros in Ingolstadt, Sport Scheck in München, V-Markt in Kaufbeuren sowie Zara Filialen in Augsburg, München und Ingolstadt.

Insgesamt werden über 80 Betriebe zum Streik aufgerufen. Einzelne Betriebe sind schon seit mehreren Wochen im Streik. Durch die Streikaktionen in den Zentrallägern kommt es zu Versorgungsengpässen, vor allem in den Filialen des Lebensmitteleinzelhandels.

„Die Beschäftigten im Einzelhandel sind entschlossen, sich gegen das skandalöse Verhalten der Handelskonzerne auch im Weihnachtsgeschäft zur Wehr zu setzen. Seit über sechs Monaten kämpfen unsere Kolleg*innen mit großer Ausdauer und großem Mut für Entgeltsteigerungen, um die anhaltenden Reallohnverluste und die drohende Altersarmut zu bekämpfen. Das sich die Arbeitgeber weiterhin weigern, an den
Verhandlungstisch zurückzukehren, verschärft den Tarifkonflikt zusätzlich und kann nur in Streiks bis Weihnachten enden“, so Hubert Thiermeyer, ver.di Verhandlungsführer im bayerischen Einzelhandel.

„Unsere Kolleg*innen in den Betrieben sind richtig wütend. Das die Arbeitgeber seit Monaten den dringend benötigten Tarifabschluss blockieren und mit diesem Verhalten die finanzielle Situation der Beschäftigten bewusst weiter verschärfen, lässt jeglichen Respekt und Wertschätzung vermissen. Für unsere Kolleg*innen steht fest, dass sie sich das nicht bieten lassen und werden, wenn notwendig, bis Weihnachten für ihre Zukunft kämpfen,“ so Thomas Gürlebeck, ver.di Verhandlungsführer im bayerischen Groß- und Außenhandel.

Die Arbeitgeber hatten in der ersten Novemberwoche völlig überraschend bundesweit die Tarifverhandlungen im bayerischen Einzelhandel abgesagt und bisher keinen neuen Verhandlungstermin benannt. Auch im Groß- und Außenhandel sind nach Abbruch der 8. Tarifverhandlung am 21./22.11.2023 keine neuen Verhandlungstermine vereinbart worden.

Seit April finden eigenständige Tarifverhandlungen in Bayern für die Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel, im Groß- und Außenhandel und im genossenschaftlichen Großhandel statt. Die Angebote der Arbeitgeberverbände bewegten sich zwischen 4,5 % und 5,3 % Entgelterhöhung in 2023. Zum Teil ergänzt wurden die Angebote um Inflationsausgleichsprämien weit unter 1.000 €. Für das zweite Jahr boten die Arbeitgeber Erhöhungen zwischen 2,9 % und 3,1 % an. Alle Angebote hatten eine Laufzeit von 24 Monaten.