München u.a., 28.03.2024. Die Streiks im bayerischen Handel erreichen am Gründonnerstag einen weiteren Höhepunkt. Mehr als 100 Betriebe sind zum Streik aufgerufen. Konkret geht es um folgende ausgewählte Betriebe des Einzel- und Großhandels:
Bauhaus in Ingolstadt, Chefs Culinar in Augsburg, Douglas in Erlangen und Würzburg, aus den Edeka Filialen in Dillingen, Eichstätt, Erding, Gaimersheim, Großmehring, Ingolstadt, München, Schrobenhausen, Vohburg und Wemding, Edeka Zentrallager in Gochsheim, Sachsen bei Ansbach, Schwabach, Straubing, eurotrade am Flughafen München, Hoffmann Supply Chain in Odelzhausen, h&m Filialen in Augsburg, Donauwörth, Erlangen, Kaufbeuren, Kempten, Lindau, Memmingen, München, Nürnberg, Rosenheim, Schwabach, Schweinfurt und Würzburg, Hugendubel in München und Würzburg, Ikea in Augsburg, Brunnthal, Eching, Fürth, Regensburg und Würzburg, Kaufland in Bad Kissingen, Bad Tölz, Dingolfing, Erding, Freising, Geretsried, Ingolstadt, Lichtenfels, Moosburg, München, und Schweinfurt, die Kaufland Zentralläger in Donnersdorf und Geisenfeld, die Lidl Zentralläger in Anzing und Graben, Massimo Dutti in München, Media Markt in Rosenheim, METRO in München-Pasing, Neu-Ulm, Nürnberg Buch und Eibach sowie Regensburg, Netto Filialen in Beilngries, NK Südfilialen (Edeka) in München, das Norma Zentrallager in Regenstauf, Rewe Filialen in München, Rewe Zentralläger in Buttenheim und Eitting, Saturn in Augsburg und Friedberg, Selgros in Ingolstadt, Sport Scheck in München, Stahlgruber in Amberg und das Zentrallager von Stahlgruber in Sulzbach-Rosenberg, sowie Zara Filialen in Augsburg, Ingolstadt, Kempten und München.
Insgesamt werden mehr als 100 Betriebe zum Arbeitskampf aufgerufen. Durch die Streiks in den Zentrallägern kommt es zu Versorgungsengpässen, vor allem in den Filialen des Lebensmitteleinzelhandels.
„Immer mehr Beschäftigte verlassen den Handel. Dadurch steigt die Belastung für die verbleibenden Arbeitnehmer*innen massiv an. Anstatt existenzsichernde Tarifverträge zu vereinbaren, reagieren die Handelskonzerne mit Ignoranz und Verweigerung. Deshalb stehen die Beschäftigten auch nach 10 Monaten Kampf an Ostern vor der Tür“, so Hubert Thiermeyer, ver.di Verhandlungsführer im bayerischen Einzelhandel.
„Die ver.di-Tarifkommission hat in den Tarifverhandlungen am letzten Freitag viele Lösungsmöglichkeiten und Vorschläge eingebracht. Die Arbeitgeber lehnten sie mit zum Teil absurden Begründungen ab und bestehen auf ihr völlig unzureichendes Angebot. Damit zeigen sie, dass ihnen die dramatische wirtschaftliche Situation und die drohende Altersarmut der Beschäftigte egal ist“, erklärte Thomas Gürlebeck, ver.di Verhandlungsführer im bayerischen Groß- und Außenhandel.
Die Arbeitgeber hatten überraschend in der ersten Novemberwoche letzten Jahres bundesweit - ebenso in Bayern - die Tarifverhandlungen im Einzelhandel abgesagt und bisher keinen neuen Verhandlungstermin benannt. Im Groß- und Außenhandel wurde die 10. Tarifverhandlung am 22.03.2024 ergebnislos ohne neuen Termin beendet.
Die Streikenden aus den Bezirken Augsburg, Ingolstadt und München treffen sich im Gewerbepark in Anzing vor dem Zentrallager von Lidl zur gemeinsamen Streikaktion. Beginn der Demonstration ist ca. 9.00 Uhr.
Seit April finden eigenständige Tarifverhandlungen in Bayern für die Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel, im Groß- und Außenhandel und im genossenschaftlichen Großhandel statt. Die Angebote der Arbeitgeberverbände bewegen sich zwischen 4,5 % und 5,3 % Entgelterhöhung im Jahr 2023. Zum Teil ergänzt wurden die Angebote um Inflationsausgleichsprämien weit unter 1.000 €. Für das zweite Jahr boten die Arbeitgeber Erhöhungen zwischen 2,9 % und 3,1 % an. Alle Angebote haben eine Laufzeit von 24 Monaten.