München, 19.06.2024. Nach über einem Jahr ausdauerndem Kampf tausender Streikender gelang in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch, dem 19.06.2024 nach einem Verhandlungsmarathon der Durchbruch bei den Tarifverhandlungen für die rund 240.000 Beschäftigten im bayerischen Groß- und Außenhandel. Dabei wurde tarifpolitisches Neuland betreten durch Verhandlungsverpflichtungen zu den großen Herausforderungen, im Kampf gegen Altersarmut ein entscheidender Schritt unternommen und deutliche Einkommenserhöhungen vereinbart.
Völliges Neuland betraten die Tarifvertragsparteien mit einer Verhandlungsverpflichtung zu den drängenden Herausforderungen im Großhandel. Als gemeinsame Verhandlungsthemen haben sie die Gestaltung der Digitalisierung und Künstlichen
Intelligenz, eine Qualifizierungsoffensive für die Beschäftigten, die Fachkräftebindung und -gewinnung, sowie die Alterssicherung der Beschäftigten vereinbart.
Im Kampf gegen Altersarmut wurde eine tarifliche Altersvorsorge von zusätzlich 480 € zu den bereits vereinbarten 156 € vereinbart. Damit stehen 636 € vom Arbeitgeber für die betriebliche Altersvorsorge zur Verfügung. Eine gemeinsame Pensionskasse für den Großhandel ist das Ziel der Tarifvertragsparteien.
Zur Erhöhung der Einkommen wurde konkret vereinbart:
„Nach dem ausdauernden und mutigen Kampf unserer Kolleginnen und Kollegen haben wir mit dem Durchbruch tarifpolitisches Neuland betreten. Wir gehen gemeinsam die Herausforderungen unserer Branche mit innovativen Tarifverhandlungskonzepten an. Es ist gelungen im Kampf gegen die drohende Altersarmut einen wichtigen Schritt mit einer Neuregelung der betrieblichen Altersvorsorge zu machen. Gegen die Folgen der massiven Preiserhöhungen haben wir deutliche Entgeltsteigerungen durchsetzen können,“, sagte Thomas Gürlebeck, ver.di Verhandlungsführer in Bayern.
Thomas Gürlebeck
ver.di Bayern, Fachbereich Handel