Tarifverhandlungen im bayerischen Groß- und Außenhandel ergebnislos beende

Arbeitgeber provozieren Generalkonflikt

Pressemitteilung vom 22.03.2024

München, 22.03.2024. In der zehnten Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt im bayerischen Groß- und Außenhandel haben die Arbeitgeber durch ihre anhaltende Blockadehaltung es wieder versäumt den seit zehn Monaten andauernden Tarifkonflikt im Interesse der Beschäftigten zu beenden. In intensiven Verhandlungen und Sondierungen hat die ver.di Tarifkommission mehrere Lösungsvorschläge zur Tarifeinigung unterbreitet. Nach mehreren Versuchen und Vorschlägen der ver.di Tarifkommission eine tragfähige Tariflösung zu erzielen, stellte sich am Abend heraus, dass die Arbeitgeber des bayerischen Groß- und Außenhandels an gar keiner Lösung des Tarifkonflikts interessiert sind.

„Der fehlende ernsthafte Wille der Arbeitgeber in den Verhandlungen und Sondierung eine Tarifeinigung zu erzielen, gleicht einem Offenbarungseid gegenüber unseren Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben. Einerseits jeden Lösungsvorschlag
von der ver.di Tarifkommission ablehnen und andererseits keine eigenen Lösungsvorschläge zu machen ist verantwortungslos und skandalös. Selbst einen Lösungsvorschlag der ver.di Tarifkommission, der den klein- und mittelständischen Unternehmen, die den bayerischen Groß- und Außenhandel prägen, entgegengekommen wäre, lehnten Sie ohne nachvollziehbare Begründung ab. Das die Arbeitgeber nicht einmal ihr Angebot vom Juli 2023 verbesserten zeigt, dass ihnen die dramatische wirtschaftliche Situation und die drohende Altersarmut der Beschäftigte egal ist. Unsere Antwort auf diesen Generalkonflikt werden weitere Streiks sein.“ erklärte Thomas Gürlebeck, Verhandlungsführer der Gewerkschaft ver.di, nach den Verhandlungen.

Das letzte Angebot der Arbeitgeber vom Juli 2023 sieht bei einer Laufzeit von 24 Monaten vor, nach vier Nullmonaten, ab September 2023, eine Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen um 5,1 %. Ab August 2024, also nach weiteren
drei Nullmonaten, eine Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen um 2,9 %. Kaschieren wollen die Arbeitgeber dieses Angebot ab Abschlussmonat in 2023 mit 700 € (Azubis 50 %) Inflationsausgleichsprämie. Weitere 700 € (Azubis 50 %)
Inflationsausgleichsprämie sollen 2024 gezahlt werden. Arbeitgeber, die bereits eine Inflationsausgleichsprämie gezahlt haben, sollen die Möglichkeit bekommen, diese mit dem Angebot zu verrechnen.

Hintergrundinformation
Ver.di fordert für die rund 240.000 Beschäftigten im bayerischen Groß- und Außenhandel:

  • Tabellenwirksame Erhöhung der Entgelte* um 13 %
  • Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 250 €
  • Die Laufzeit der Tarifverträge muss 12 Monate betragen.
  • In einer gemeinsamen Initiative soll die Allgemeinverbindlichkeit der Entgelttarifverträge erreicht werde

 

Pressekontakt

Thomas Gürlebeck
ver.di Bayern
Fachbereich Handel
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